Im Dorf Vinařice in der Nähe von Kladno befindet sich ein bedeutendes Technisches Denkmal – das Bergbaufreilichtmuseum Mayrau, eine Filiale des Heimatmuseums Sládeček in Kladno. In den Räumlichkeiten eines ehemaligen Steinbruchs können Sie die Geschichte des Kohlebergbaus in der Region Kladno nachvollziehen. Das Freilichtmuseum ist das einzige erhaltene und der Öffentlichkeit zugängliche Areal seiner Art in der Region.
Die Mine wurde im Oktober 1877 erschürft und wurde nach Kajetan Mayer benannt, dem Freiherrn von Mayrau, Vorsitzender des Verwaltungsrats. Hier wurde 120 Jahre lang Kohle abgebaut, insgesamt 34 Millionen Tonnen. Obwohl das Bergbaugewerbe in der Region heute ausgestorben ist, wird es durch das Freilichtmuseum nicht einfach vergessen. Bereiten Sie sich auf eine Führung durch das historische Areal mit erhaltenen Fördermaschinen und ein vielfältiges Begleitprogramm vor. Die authentische industrielle Umgebung und die Ausstellungen, die die harte Arbeit der Kumpel und das Spitzenniveau des Bergbaus in der Region Kladno vorstellen, werden Sie begeistern.
- Interessantes: Die Kettengarderoben waren Teil der meisten Bergwerksbetriebe. Sie dienten als Umkleideräume für Bergleute, die ihre Arbeitskleidung an Ketten aufhängten und sie zur Decke hochzogen, um sie schnell zu trocknen. Das war auch in Mayrau nicht anders. Die örtliche Kettengarderobe verfügt über beeindruckende 1 200 Haken.
Die Führungen finden im Modell des sogenannten letzten Arbeitstags statt, was bedeutet, dass der Zustand erhalten bleibt, als hätten die Bergleute gerade ihre Schicht verlassen. Der Besucher absolviert die Strecke des Bergmanns vor der Fahrt in die unterirdische Mine, geht durch das Zechenhaus, die Kettengarderoben, die Waschräume bis zu den Grubengebäuden der Mine. Ein besonderes Lockmittel ist die Vorführung der Kohlegewinnungstechnik durch ein simuliertes Bergwerk im Stollen Homole. Das gesamte Areal ist nur in Begleitung von Fremdenführern zugänglich, von denen viele ehemalige Bergleute sind.
- Interessantes: Der größte Stolz des Freilichtmuseums ist die Fördermaschine aus dem Jahr 1905. Ursprünglich sollte diese Dampfmaschine in der Schifffahrt eingesetzt werden, aber durch einen glücklichen Zufall gelangte sie nach Mayrau und erfüllte seitdem ihre Funktion ohne größere Reparaturen bis zum Jahr 1997. Und sie ist immer noch funktionsfähig!
Wohin weiter?
Für diejenigen, die vom Bergbaufreilichtmuseum Mayrau begeistert sind, sollte es fast Pflicht sein, das Sládeček Heimatmuseum in Kladno zu besuchen. Hier gibt es Stadtveduten, ein Modell von Hochöfen oder eine Modell-Bergmannsküche zu sehen. Für echte Geschichte können Sie dann zur nahe gelegenen Burg Budeč in Zákolany gehen. Dort steht das älteste erhaltene Gebäude in der Tschechischen Republik – die Rotunde der heiligen Peter und Paul.