10 Tipps, wo Sie Tradition erleben können

1. Böhmisches Kristall: zarte Schönheit, feste Tradition

In Mittelböhmen können Sie die zarte Schönheit der Glasereierzeugnisse gleich in mehreren Glasereien begutachten – und nicht nur in ihnen. Schauen Sie zum Beispiel in der Familienglaserei Rückl in Nižbor vorbei, die bereits seit dem Jahr 1846 ein Synonym für erstklassigen Kristallschliff ist. Bei den kommentieren Besichtigungen erfahren Sie alles über die einzelnen Phasen sowie die traditionellen Techniken der Glaserzeugung. Interessierte können die Arbeit eines Schleifers selbst ausprobieren.

Die Augen werden Ihnen auch im Zentrum für Glasereikunst in Sázava übergehen. Aus dem verfallenden Technikdenkmal der František-Hütte, die Josef Kavalír im Jahr 1882 in der Nähe des hiesigen Klosters errichten ließ, wurde der Ort mit der größten ausgestellten Sammlung modernen Glases auf der Welt. Sie können sich auch in einen der angebotenen Glasereikurse einschreiben.

2. Das Töpferhandwerk in Beroun oder wie wiederhergestellte Tradition aussieht

Lernen Sie in Beroun wiederhergestellte Tradition kennen! Die Berouner Töpfer waren bereits im Mittelalter weit und breit für ihr Geschick berühmt. Zum Aufschwung des Keramikhandwerks kam es dann vor allem an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Und gerade an diese Tradition schließen die Einheimischen wieder an. Bereits seit dem Jahr 1997 werden in der Stadt die beliebten Töpferhandwerksmärkte veranstaltet. Seit dem Jahr 2015 können Sie auch das ganzjährig geöffnete Museum Berouner Keramik mit einer interessanten Exposition, die Sie in die Geheimnisse der hiesigen Keramik einweiht, besuchen. Was charakterisiert diese? Rote bis rotbraune Färbung und weiße oder grüne Verzierung. Wenn Sie Interesse haben, können Sie in der hiesigen Werkstadt zum Töpfer werden. Und das für ein paar Minuten oder ein paar Stunden, oder auch, dank einem der veranstalteten langfristigen Kurse, (fast) für immer. Krempeln Sie schon die Ärmel hoch?

4. Riechen Sie den Duft der Druckerschwärze und drucken Sie sich eine Ansichtskarte

Kutná Hora kann sich mit einer reichen Tradition des hiesigen Buchdrucks rühmen. Mehr als 500 Jahre Geschichte des Buchdrucks entdecken Sie in der Exposition in der örtlichen Buchdruckerei – dem Museum Kutná Hora. Dabei treffen Sie darin auf keine „nicht anfassen“ Schilder. Ganz im Gegenteil! Alle Exponate können Sie schön aus der Nähe besichtigen, angreifen und einige auch selbst ausprobieren. Wer die Druckerschwärze ganz aus der Nähe riechen möchte, kann sich von Hand eine eigene Ansichtskarte drucken, und zwar auf einem hundert Jahre alten Gerät. Probieren Sie es aus?

5. Duftendes Erlebnis

In der Kerzenmacherei, Seifensiederei, Pastellstifterzeugung und Produktionsstätte für kosmetische Präparate Rodas in Šestajovice bleibt die ganze Arbeit nicht nur an den Einheimischen hängen. Auf die Allgemeinheit wartet hier Erlebniserzeugung. Probieren Sie verschiedene lokale Produktionsstätten, in denen Sie Kerzen, Seife, Badesalz, Wachsmalstifte und auch etwa Lebkuchen oder belgische Schokolade selbst herstellen und verzieren. An der eigenen Haut erleben Sie Tradition, nehmen ein von Hand erzeugtes Prachtstück mit und der angenehme Duft wird Sie noch lange begleiten.

6. Handwerke aller Art authentisch und mit eigenen Händen

Die Kunst der Handwerker aller Art sehen Sie nicht nur, sondern probieren Sie auch selbst aus im Dorf der Kunst und des Handwerks Botanicus Ostrá in der Nähe von Lysá nad Labem. Machen Sie sich mit dem Kesselflicker, Töpfer, Seilmacher, Seifenmacher, Korbflechter, Schmied, Bogenschützen, Kerzenmacher sowie dem Papiermacher bekannt und erfahren Sie viel Interessantes über die Geschichte ihres Handwerks. Die einzigartige Atmosphäre erleben Sie am mittelalterlichen Marktplatz, wo Sie stilvolle Erzeugnisse inklusive lokaler Kosmetik besorgen. Sehnen Sie sich nach Ruhe und Nichtstun? Erholen Sie sich im hiesigen Kräutergarten.

7. Ein Ausflug zu redlichem Brot

Riechen Sie den Duft frisch gebackenen knusprigen Brots? Es ist Samstag, und so breitet er sich vom Hamous-Hof in Zbečno aus. Der Bauernhof mit dem gezimmerten Wohnhaus, gemauerten Stallungen, Scheune, schwarzer Küche und Ausgedinge  lässt Sie in längst vergangene Zeiten zurückkehren. Einige Teile des Hofs wurden wahrscheinlich bereits im 13. Jahrhundert errichtet. Absolvieren Sie einen Ausflug gegen den Strom der Zeit und machen Sie sich ein Bild davon, wie unsere Vorfahren lebten. Wenn Sie am Samstag kommen, werden Sie außerdem Zeugen des regelmäßigen Backens von redlichem Brot.

8. Die Flößer wieder an ihrem Platz an der Sonne

Wenn alles glatt geht, wird die Flößerei Ende dieses Jahres auf die UNESCO-Liste immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Lernen Sie sie mit Vorsprung kennen! Auch wenn es damit als kommerziellem Verkehr auf der Moldau, wo sie bereits ab dem 11. Jahrhundert betrieben wurde, mit der Schaffung der Moldaukaskaden vorbei ist, die damit verbundene Tradition ist immer noch lebendig. Erhalten wird sie unter anderem vom Verein Vltavan Davle. Es ist kein Zufall, dass Davle den Titel Flößergemeinde erhielt. Der Verein betreibt ein kleines Museum, im Sommer organisiert er interessante Veranstaltungen und organisiert Fahrten auf einem traditionellen Schiff.

9. Die tschechische Schokolade gehört zu den besten der Welt

Wussten Sie, dass die in Kutná Hora erzeugte Schokolade noch vor dem Zweiten Weltkrieg zu den besten auf der Welt gehörte? An ihren Platz an der Sonne kehrt sie nun zurück. Die örtliche Schokoladefabrik wurde im Jahr 1918 gegründet und unter der Marke Lidka exportierte sie Schokolade und Bonbons in die ganze Welt. Sie wurde im Jahr 2018 wiedereröffnet und Teil davon ist auch ein kleines Museum. Man würde nicht glauben, was für eine Wissenschaft hinter Schokolade steckt. Überzeugen Sie sich am eigenen Leib und mit ihren eigenen Geschmacksknospen. Alles über die Geschichte der Schokolade, ihren Anbau und ihre Erzeugung erfahren Sie bei den kommentierten Degustationen.

10. Traditionell bitterer Geschmack tschechischen Biers

Lernen Sie die Tradition des tschechischen Brauwesens anders als nur am Tisch mit einem Bier in der Hand kennen. Begeben Sie sich in das Černokostelecer Einkehrbrauhaus, wo nach und nach das Nationale Bierbraumuseum heranwächst. Auf einer Fläche von 4 000 m² in den authentischen Räumlichkeiten einer historischen Mälzerei wird vor allem die Brautechnologie Österreich-Ungarns vorgestellt und die hiesigen Räumlichkeiten werden zu einem Museum mit dem größten funktionierenden Kessel mit Holzdirektbeheizung auf der Welt. Neben dem einzigartigen Museum besuchen Sie auch das Braurestaurant.

Interessiert Sie die Geschichte der Biererzeugung und wollen Sie mehr darüber erfahren? Geben Sie die Dampfmaschinenbrauerei in Lobeč in die Suchmaschine ein. Das Technikdenkmal, das vor kurzem aus der Asche auferstanden ist, macht Sie mit der Geschichte der ein halbes Jahrtausend alten Tradition des Bierbrauens in Kokořínsko vertraut. Es führt Sie der Besitzer selbst, Architekt Pavel Prouza durch. Eine Verkostung ist eine Selbstverständlichkeit. Denken Sie an wärmere Kleidung und Schuhe mit dickerer Sohle, in der Brauerei ist es ganzjährig kalt.