Der Dom der heiligen Barbara in Kutná Hora ist ein imposantes, aber dennoch angenehm intimes Gebäude mit unvergesslicher Atmosphäre. Sein Bau begann im Mittelalter, trotzdem wurde er erst im 20. Jahrhundert abgeschlossen. Und auch wenn sich in der Kathedrale gotische Architektur mit modernen Elementen vermengen, dank ihrer Einzigartigkeit wurde Sie auf die UNESCO-Liste von Denkmälern aufgenommen.
Die heilige Barbara wird als Helferin in der Not, Fürsprecherin für einen guten Tod und Patronin all derer, die einen gefährlichen Beruf ausüben, besonders dann die Bergleute, verehrt. Es waren gerade die Bergleute von Kutná Hora, die maßgeblich zum Aufschwung des mittelalterlichen Kutná Hora beitrugen und am Bau der Kathedrale beteiligt waren, die sie ihrer Schutzpatronin widmeten.
- Interessantes: Die Anfänge des Baus reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück und sind mit der berühmten Parler-Werkstatt An die schloss dann eine Reihe weiterer genialer Künstler und Baumeister an, einschließlich des berühmten Benedikt Ried, dem Baumeister des Vladislav-Saals auf der Prager Burg. Als in den Minen von Kutná Hora im 16. Jahrhundert das Silber ausging, musste der Bau provisorisch abgeschlossen werden. Wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich auch den ganzen Raum des heutigen Parks vor der Kathedrale bis zur Hauptstraße eingenommen.
Die heutige Gestalt der Kirche ist von der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als eine umfassende Regotisierung und umfassende Renovierung stattfand. Gleich nach dem Betreten des Tabernakels spüren Sie seine ungewöhnliche Atmosphäre. Die von außen dunkle Kirche, verziert mit vielfältigen Wasserspeiern, ist auf einmal schön bunt dank der durch das Kirchenglas scheinenden Sonne.
- Interessantes: Die drei Zeltdächer markieren die drei Hügel, die Kutná Hora umgeben: Kuklík, Kaňk und Sukov. Als der Dom den Jesuiten aus dem benachbarten Kolleg gehörte, in dem heute die Galerie der Region Mittelböhmen ihren Sitz hat, gab es nur ein Dach. Im Turm des Kollegs hängen die Kirchenglocken, die nach und nach repariert werden.
Der Barbaradom ist eine bunte Galerie von vor allem seltenen gotischen Fresken und Keramikkunst, ihre Spur hinterließen hier auch alle folgenden Generationen. Großzügige Spender der neugotischen Restaurierung ließen zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Großteil der Fenster mit Glasmalereien schmücken, auf denen der Maler František Urban eine Reihe rein christlicher Motive sowie bedeutender Ereignisse seiner Zeit darstellte. An diese Tradition schloss sich im Jahr 2014 die bislang letzte künstlerische Arbeit an: eine Glasmalerei mit dem Motiv der heiligen Agnes von Böhmen, die das letzte klare Fenster im südlichen Schiff der Kathedrale schmückte.
- Tipp für Sie: Bei einer Besichtigung der Kathedrale können Sie nicht nur den inneren Umgang mit den Orgeln betreten, wo Ausstellungen veranstaltet werden, sondern nach vorheriger Absprache auch den Dachumgang. Für den schönsten Ausblick auf die Stadt steigen Sie die schmale Wendeltreppe hinauf.
Ein Besuch des historischen Kutná Hora ist ein großes Erlebnis. Wenn Sie durch die hiesigen charmanten Gässchen spazieren, besuchen Sie auf jeden Fall auch den Welscher Hof, wo Sie sich auch einen eigenen Groschen prägen können, machen Sie eine süße Pause im kleinen Schokolademuseum von Kutná Hora und der Schokolademanufaktur Lidka oder prägen Sie eigenhändig eine Postkarte als Andenken in der örtlichen Buchdruckerei. Lockt es Sie über die Grenzen der Stadt hinaus? Begeben Sie sich zum Beispiel auf die Schlösser Kačina und Žleby oder in das nahegelegene königliche Kolín.